MS-DOS 6.22 Command

Anmerkungen  Beispiele

Startet eine neue Kopie des MS-DOS-Befehlsinterpreters.

Ein Befehlsinterpreter ist ein Programm, das die Eingabeaufforderung anzeigt, hinter der Sie Befehle eingeben. Verwenden Sie den Befehl EXIT, um den neuen Befehlsinterpreter zu beenden und die Kontrolle dem alten zurückzugeben.

Syntax

COMMAND [[Laufwerk:]Pfad] [Gerät] [/E:nnnnn] [/Y [/C Befehl|/K Befehl]]

Verwenden Sie in Ihrer Datei CONFIG.SYS die folgende Syntax:

SHELL=[[dos-Laufwerk:]dos-Pfad]COMMAND.COM [[Laufwerk:]Pfad][Gerät][/E:nnnn] [/P [/MSG]]

Parameter

[Laufwerk:]Pfad

Gibt an, wo der Befehlsinterpreter nach der Datei COMMAND.COM suchen soll, wenn der nicht residente Teil des Programms neu geladen werden muss. Dieser Parameter muá beim ersten Laden von COMMAND.COM angegeben werden, wenn sich die Datei COMMAND.COM nicht im Stammverzeichnis befindet. Dieser Parameter dient zum Setzen der Umgebungsvariablen COMSPEC. Weitere Informationen finden Sie unter "Nichtresidenter und residenter Speicher" unter Anmerkungen.

Gerät

Bezeichnet ein anderes Gerät zur Befehlseingabe und - ausgabe. Weitere Informationen über diesen Parameter finden Sie bei der Beschreibung des Befehls Ctty.

[dos-Laufwerk:]dos-Pfad

Bezeichnet die Position von COMMAND.COM.

Optionen

/C Befehl

Gibt an, dass der Befehlsinterpreter den von "Befehl" festgelegten Befehl ausführen und danach enden soll. Diese Option muss an der Befehlszeile zuletzt eingegeben werden.

/E:nnnnn

Gibt die Umgebungsgröße an, wobei nnnnn die Größe in Byte ist. Der Wert von nnnnn muss im Bereich 160 bis 32768 liegen. MS-DOS rundet diese Zahl auf ein Vielfaches von 16. Der Standardwert ist 256.

/K Befehl

Führt das angegebene Programm, den Befehl oder die Stapelverarbeitungsdatei aus und zeigt dann die MS-DOS- Eingabeaufforderung an. Diese Option muss an der Befehlszeile zuletzt eingegeben werden.

Diese Option ist besonders nützlich, wenn Sie für die MS-DOS-Eingabeaufforderung in Windows eine andere Startdatei als C:\AUTOEXEC.BAT festlegen möchten. (Öffnen Sie dazu die Datei DOSPRMPT.PIF mit Hilfe des PIF- Editors, und geben Sie die Option /K in das Feld "Programmparameter" ein.) Sie sollten die Option /K nicht in der SHELL-Befehlszeile Ihrer Datei CONFIG.SYS verwenden; dies kann zu Problemen mit Anwendungen und Installationsprogrammmen führen, die Änderungen an Ihrer Datei AUTOEXEC.BAT vornehmen.

/P

Darf nur verwendet werden, wenn in der Datei CONFIG.SYS COMMAND in Verbindung mit dem Befehl SHELL verwendet wird. Die Option /P macht die neue Kopie des Befehlsinterpreters permanent. In diesem Fall lässt sich der Befehl EXIT nicht verwenden, um den Befehlsinterpreter zu beenden. Wenn Sie /P angeben, führt MS-DOS Ihre Datei AUTOEXEC.BAT aus, bevor es die Eingabeaufforderung anzeigt. Befindet sich im Stammverzeichnis des Startlaufwerks keine Datei AUTOEXEC.BAT, führt MS-DOS stattdessen die Befehle DATE und TIME aus. Steht in Ihrer Datei CONFIG.SYS kein Befehl SHELL, wird mit der Option /P automatisch COMMAND.COM aus dem Stammverzeichnis geladen.

/MSG

Gibt an, dass alle Fehlermeldungen im Arbeitsspeicher zu speichern sind. Normalerweise werden alle Fehlermeldungen auf einem Datenträger gespeichert. Diese Option ist nur nützlich, wenn Sie MS-DOS von Diskette ausführen. Wenn Sie die Option /MSG verwenden, müssen Sie auch die Option /P angeben. Weitere Informationen über die Verwendung der Option /MSG finden Sie unter Anmerkungen.

/Y

Weist COMMAND.COM an, die mit der Option /C oder /K angegebene Stapelverarbeitungsdatei schrittweise abzuarbeiten. Diese Option ermöglicht die Fehlersuche in Stapelverarbeitungsdateien. Um beispielsweise die Datei TEST.BAT schrittweise abzuarbeiten, geben Sie ein: COMMAND /Y /C TEST. Die Option /Y erfordert die Option /C oder /K.

Zugehöriger Befehl

Der Befehl Shell ist die beste Methode, um mit COMMAND permanent mehr Platz für die Umgebungstabelle zu schaffen.

Anmerkungen
Grenzen der Umgebungsgröße

Wenn nnnnn kleiner als 160 oder größer als 32768 ist, verwendet MS-DOS den Standardwert von 256 Byte und zeigt folgende Meldung an:

Parameterwert nicht im zulässigen Bereich.
Wechseln Ihres Ein-/Ausgabegeräts

Sie können mit Hilfe des Parameters "Gerät" ein anderes Gerät (z.B. AUX) zur Ein- und Ausgabe angeben. Informationen über Geräte finden Sie bei der Beschreibung des Befehls Ctty.

Ausführen mehrerer Befehlsinterpreter

Wenn Sie einen neuen Befehlsinterpreter starten, richtet MS-DOS eine neue Befehlsumgebung ein. Diese neue Umgebung ist eine Kopie der aufrufenden Umgebung. Sie können die neue Umgebung ändern, ohne die alte zu beeinflussen. Die Standardgröße der neuen Umgebung beträgt 256 Byte, oder die Größe der aktuellen Umgebung, gerundet auf die nächsten 16 Byte, je nachdem, was größer ist. Verwenden Sie die Option /E, um die Standardgröße zu überschreiben. (Beachten Sie, dass sich die aktuelle Umgebung auf den tatsächlich benutzten Speicher bezieht und nicht nicht auf die Umgebungsgröße, die mit der vorausgehenden Option /E angegeben wurde.)

Nicht residenter und residenter Speicher

MS-DOS lädt den Befehlsinterpreter in zwei Teilen: den residenten Teil (steht immer im Speicher) und den nicht residenten Teil (am Ende des konventionellen Speichers). Einige Programme überschreiben beim Ablaufen den nicht residenten Teil von COMMAND.COM. Wenn dies eintritt, muss der residente Teil die Datei COMMAND.COM auf dem Datenträger finden, um den nicht residenten Teil erneut zu laden. Die Umgebungsvariable COMSPEC gibt an, wo sich COMMAND.COM auf dem Datenträger befindet. Weist COMSPEC auf eine Diskette, bittet Sie MS-DOS gegebenenfalls darum, eine Diskette mit COMMAND.COM einzulegen.

Wenn MS-DOS in den HMA geladen ist, wird auch ein Teil des residenten COMMAND.COM in den HMA geladen, so dass für Programme mehr konventioneller Speicher zur Verfügung steht.

Verwenden der Option /MSG

Normalerweise hinterlässt MS-DOS viele Fehlermeldungen in der Datei COMMAND.COM auf dem Datenträger, anstatt Arbeitsspeicher zu ihrer Speicherung zu verwenden. Wenn MS-DOS eine dieser Meldungen anzeigen muss, liest MS-DOS die Meldung von dem Datenträger, der COMMAND.COM enthält.

Wenn Sie MS-DOS von Disketten anstatt von einer Festplatte ausführen, kann MS-DOS solche Fehlermeldungen nur finden, wenn sich die Diskette mit COMMAND.COM in Laufwerk A: befindet. Wenn diese Diskette nicht vorhanden ist, zeigt MS-DOS eine der folgenden Kurzmeldungen statt der vollen Meldung an:

Analysefehler
Erweiterter Fehler

Sie können sicherstellen, dass MS-DOS vollständige Fehlermeldungen anzeigt, indem Sie COMMAND mit der Option /MSG verwenden. Diese Option zwingt MS-DOS, diese Fehlermeldungen im Speicher zu halten, so dass sie bei Bedarf immer verfügbar sind. Verwenden Sie COMMAND mit der Option /MSG, wenn Sie ein System ohne Festplattenlaufwerk besitzen, es sei denn, Sie können auf den Speicher, den Sie durch das Speichern der Fehlermeldungen verlieren, nicht verzichten.

Sie müssen bei Verwendung der Option /MSG auch die Option /P angeben.

Interne Befehle

COMMAND wird Befehlsprozessor genannt, da er alle Befehle, die Sie eingeben, liest und verarbeitet.

Bestimmte Befehle werden von COMMAND selbst ausgeführt. Diese Befehle werden als COMMAND-intern bezeichnet. Andere MS-DOS-Befehle sind separate, auf Ihrer Festplatte gespeicherte Programme, die MS-DOS wie jedes andere Programm lädt.

Die folgenden MS-DOS-Befehle sind in COMMAND integriert:

Break Echo Rem
Call Exit Rename (Ren)
Chcp For Rmdir (Rd)
Chdir (Cd) Goto Set
Cls If Shift
Copy Loadhigh (Lh) Time
Ctty Mkdir (Md) Type
Date Path Ver
Del (Erase) Pause Verfiy
Dir Prompt Vol
Beispiele

Der folgende Befehl gibt an, dass der MS-DOS-Befehlsinterpreter vom aktuellen Programm aus einen neuen Befehlsinterpreter starten, ein Stapelverarbeitungsprogramm namens MEINBAT.BAT ausführen und anschließend zum ersten Befehlsinterpreter zurückkehren soll.

command /c meinbat.bat

Der folgende CONFIG.SYS-Befehl gibt an, dass sich COMMAND.COM im Verzeichnis DOS auf Laufwerk C: befindet:

shell=c:\dos\command.com c:\dos\ /e:1024

Dieser Befehl weist MS-DOS an, die Umgebungsvariable COMSPEC auf C:\DOS\COMMAND.COM zu setzen. Dieser Befehl richtet außerdem für diesen Befehlsinterpreter eine Umgebung von 1024 Byte ein.

Mit dem folgenden Befehl wird eine Ausführung von COMMAND.COM gestartet, dann die Datei MEINBAT.BAT ausgeführt und Befehl für Befehl abgearbeitet:

command /y /c meinbat.bat

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