MS-DOS 6.22 Smartdrv

Anmerkungen  Beispiele

Startet oder konfiguriert SMARTDrive, das einen Platten-Cache im Erweiterungsspeicher erstellt. Ein Platten-Cache kann die von MS-DOS auszuführenden Datenträgeroperationen erheblich beschleunigen. Wenn SMARTDrive zu einer Platten-Cache-Funktion verwendet wird, wurde es von Ihrer AUTOEXEC.BAT-Datei oder von der Eingabeaufforderung aus geladen.

SMARTDrive kann auch die Funktion SMARTDRV.EXE ausführen. Die doppelte Pufferung ermöglicht Kompatibilität für solche Festplattencontroller, die nicht mit Speicher, der von EMM386.EXE oder von Windows bereitgestellt wird, arbeiten können, wenn letzteres im erweiterten Modus für 386-PCs läuft.

Der Befehl SMARTDrive sollte nicht verwendet werden, nachdem Windows gestartet wurde.

Syntax

Wenn Sie SMARTDrive aus Ihrer AUTOEXEC.BAT-Datei heraus oder von der Eingabeaufforderung starten, verwenden Sie folgende Syntax:

[Laufw.:][Pfad]SMARTDRV [/X] [[Laufw.[+|-]]...] [/U] [/C|/R] [/F|/N] [/L] [/V|/Q|/S] [InitCacheGröße[WinCacheGröße]] [/E:ElementGröße] [/B:PufferGröße]

Wenn SMARTDrive bereits ausgeführt wird, verwenden Sie folgende Syntax:

SMARTDRV [/X] [[Laufw[+|-]]...] [/C|/R] [/F|/N] [/Q|/S]

Um den Status zu sehen, nach dem SMARTDrive geladen wurde, verwenden Sie folgende Syntax:

SMARTDRV

Parameter

[Laufwerk:][Pfad]

Gibt die Position der Datei SMARTDRV.EXE an.

[[Laufwerk[+|-]

Gibt den Buchstaben des Laufwerks an, für das Sie einen Platten-Cache einrichten möchten. Schließen Sie das Pluszeichen (+) in Klammern ein, um den Cache für ein angegebenes Laufwerk zu aktivieren. Schließen Sie das Minuszeichen (-) in Klammern ein, um den Cache für dieses Laufwerk zu deaktivieren.

Sie können die Buchstaben mehrerer Laufwerke angeben.

Wenn Sie einen Laufwerkbuchstaben ohne Plus- oder Minuszeichen angeben, wird der Cache nur für Lesevorgänge aktiviert, für Schreibvorgänge bleibt er dagegen deaktiviert. Wenn Sie einen Laufwerkbuchstaben und ein Pluszeichen (+) angeben, wird der Cache sowohl für Lese- als auch für Schreibvorgänge aktiviert. Wenn Sie einen Laufwerkbuchstaben und ein Minuszeichen (-) angeben, wird der Cache weder für Lese- noch für Schreibvorgänge aktiviert. Wenn Sie keinen Laufwerkbuchstaben angeben, werden bei Diskettenlaufwerken und Laufwerken, die mit Interlnk eingerichtet wurden, nur die Lese-, nicht die Schreibvorgänge gepuffert. Bei Festplatten werden sowohl die Lese- als auch die Schreibvorgänge gepuffert, und CD-ROM-Laufwerke, Netzlaufwerke, komprimierte Laufwerke sowie Microsoft Flash-Speicherkartenlaufwerke werden ignoriert. Nähere Informationen zur Aktivierung des Cache für komprimierte Laufwerke mit DriveSpace enthalten die Anmerkungen.

InitCacheGröße

Gibt in Kilobyte an, wie groß der Cache nach einem Start von SMARTDrive sein soll (wenn Windows nicht läuft). Die Größe des Platten-Cache wirkt sich darauf aus, wie effektiv SMARTDrive arbeitet. Grundsätzlich gilt: Je größer der Cache ist, desto seltener muá SMARTDrive auf den Datenträger zugreifen, um Informationen zu lesen. Dies hat eine wesenlich höhere Leistung Ihres Systems zur Folge. Wenn Sie keinen Wert für InitCacheGröße angeben, stellt SMARTDrive diesen Wert abhängig davon ein, über wieviel Arbeitsspeicher Ihr System verfügt (Siehe Tabelle).

WinCacheGröße

Gibt an, um wieviel Kilobyte SMARTDrive den Cache für Windows verkleinert. Wenn Sie Windows starten, verkleinert SMARTDrive den Cache, damit der wieder freigegebene Arbeitsspeicher von Windows genutzt werden kann. Sobald Sie Windows beendet haben, nimmt der Cache wieder seine normale Größe an. WinCacheGröße gibt den kleinsten Betrag an, auf den SMARTDrive den Cache verkleinert. Die Voreinstellung hängt davon ab, wieviel Arbeitsspeicher Ihr System zur Verfügung hat (Siehe Tabelle). Wenn Sie für InitCacheGröße einen Wert angeben, der kleiner als der Wert ist, den Sie für WinCacheGröße angegeben haben, wird InitCacheGröße der Wert von WinCacheGröße zugewiesen.

Die folgende Tabelle zeigt, auf welche Werte InitCacheGröße und WinCacheGröße standardmäßig eingestellt werden, abhängig davon, wieviel Erweiterungsspeicher Ihr Computer zur Verfügung hat.

Erweiterungsspeicher InitCacheGröße WinCacheGrö0e
 
Bis zu 1 MByte Gesamten Erweiterungsspeicher Null (kein Cache)
Bis zu 2 MByte 1 MB 256 KB
Bis zu 4 MB 1 MB 512 KB
Bis zu 6 MB 2 MB 1 MB
6 MB oder mehr 2 MB 2 MB

OPTIONEN

/X

Schaltet das Write-Behind-Caching für alle Laufwerke aus. Sie können das Caching für einzelne Laufwerke mit den Parametern +|- aktivieren.

/U

Lädt das CD-ROM-Caching-Module von SMARTDrive nicht, selbst wenn Sie ein CD-ROM-Laufwerk angeschlossen haben. Wenn SMARTDrive mit der Option /U geladen wird, können Sie das Caching des CD-ROM-Laufwerks nicht aktivieren. Wenn SMARTDrive ohne die Option /U geladen wird, können Sie mit den Parametern +|- das Caching der einzelnen CD-ROM-Laufwerke aktivieren oder deaktivieren.

/C

Schreibt alle im Cache befindlichen Informationen auf die jeweilige Festplatte. SMARTDrive erledigt das Schreiben von Informationen auf die Festplatte zu Zeiten, in denen die anderen Datenträgeraktivitäten abgenommen haben. Sie könnten diese Optionen einsetzen, wenn Sie beabsichtigen, Ihren Computer auszuschalten, und sicherstellen möchten, dass alle im Cache befindlichen Informationen zuvor auf die Festplatte geschrieben werden. (SMARTDrive schreibt alle im Cache befindlichen Informationen auf die Festplatte, wenn Sie Ihren Computer durch Drücken der Tastenkombination STRG+ALT+ENTF neu starten, unterlässt dies aber, wenn Sie einfach den Strom ausschalten oder den Reset-Knopf Ihres Computers drücken.)

/R

Löscht den Inhalt des vorhandenen Cache, schreibt alle Daten, die sich im Schreib-Cache befinden, auf den Datenträger und startet SMARTDrive neu.

/F

Schreibt Cache-Daten auf den Datenträger, nachdem ein Befehl beendet ist. Dies ist die Standardeinstellung.

/N

Schreibt Cache-Daten auf den Datenträger, immer wenn das System unbelastet ist. Wenn die Eingabeaufforderung erscheint, sind manchmal die Daten noch nicht auf den Datenträger geschrieben worden. Um sicherzustellen, dass alle Daten auf den Datenträger geschrieben werden, verwenden Sie die Option /C.

/L

Verhindert, dass SMARTDrive automatisch in Blöcke des hohen Speicherbereichs (Upper Memory Blocks, UMBs) geladen wird. Dies wird selbst dann verhindert, wenn UMBs zur Verfügung stehen. Sie können diese Optionen einsetzen, wenn der hohe Speicherbereich dafür reserviert ist, von Programmen genutzt zu werden. Für den Fall, dass Sie die SMARTDrive-Funktion Doppelte Pufferung einsetzen und das Gefühl haben, Ihr System läuft vergleichsweise langsam, sollten Sie versuchen, SMARTDrive mit der Option /L zu laden.

/V

Zeigt SMARTDrive alle Meldungen und Fehlermeldungen beim Starten an. (Die Standardeinstellung ist, dass keine Meldungen von SMARTDrive angezeigt werden, außer ein Fehler wird festgestellt.) Die Option /V kann nicht in Verbindung mit der Option /Q verwendet werden.

/Q

Hindert SMARTDrive daran, Fehler- und Statusmeldungen anzuzeigen, wenn es startet. (Die Standardeinstellung ist, dass keine Meldungen beim Laden von SMARTDrive angezeigt werden, jedoch für die meisten anderen Operationen.) Beim Starten werden unabhängig von der Option /Q Fehlermeldungen angezeigt. Die Option /Q kann nicht in Verbindung mit der Option /V verwendet werden.

/S

Zeigt zusätzliche Informationen zum Status von SMARTDrive an.

/E:ElementGröße

Gibt an, wieviel Byte des Cache SMARTDrives bei einem Vorgang verschiebt. Zulässige Werte sind 1024, 2048, 4096 und 8192. Die Voreinstellung ist 8192. Je größer dieser Wert ist, desto mehr konventionellen Speicher benötigt SMARTDrive.

/B:PufferGröße

Gibt die Größe des Read-Ahead-Puffers an. Ein Read-Ahead-Puffer enthält zusätzliche Informationen, die SMARTDrive liest, sobald ein Anwendungsprogramm Informationen von einer Festplatte gelesen hat. Hat ein Anwendungsprogramm beispielsweise 512 KB einer Datei gelesen, liest SMARTDrive anschließend so viele KB der Datei, wie PufferGröße angibt, und speichert diese Informationen im Arbeitsspeicher. Wenn das Anwendungsprogramm das nächste Mal Informationen aus dieser Datei benötigt, kann es die Informationen aus dem Arbeitsspeicher lesen. Der Read-Ahead-Puffer ist standardmäßig 16 KB groß. Er kann jeden Wert annehmen, der ein Vielfaches von ElementGröße ist. Je größer der für PufferGröße angegebene Wert ist, desto mehr konventionellen Speicher beansprucht SMARTDrive.

Vorsicht:

Bevor Sie Ihren Computer neu starten oder ausschalten, sollten Sie unbedingt prüfen, ob SMARTDrive die gesamte Schreibpufferung abgeschlossen hat. (Dies ist nicht erforderlich, wenn Sie Ihren Computer durch Drücken der Tastenkombination STRG+ALT+ENTF neu starten.) Damit SMARTDrive alle im Cache befindlichen Information auf die Festplatte schreibt, geben Sie an der Eingabeaufforderung SMARTDRV /C ein. Sobald alle Datenträgeraktivitäten abgeschlossen sind, können Sie Ihren Computer problemlos neu starten oder ausschalten.

Anmerkungen
Ermöglicht Schreibpufferung auf angegebenen Laufwerken

Standardmäßig wird SMARTDrive vom MS-DOS-Setup-Programm so konfiguriert, dass die Schreibpufferung deaktiviert ist. Diese Konfigurationseinstellung bietet zwar besonders große Sicherheit, gibt Ihnen aber nicht die optimale Geschwindigkeit. Nachdem Sie SMARTDrive gestartet haben, können Sie den Befehl SMARTDRV verwenden, um die Schreibpufferung auf angegebenen Laufwerken zu aktivieren. Dieses Verfahren bietet Ihnen optimale Systemgeschwindigkeit. Um die Schreibpufferung auf einem angegebenen Laufwerk zu aktivieren, geben Sie bei der Eingabe des Befehls SMARTDRV den Laufwerkbuchstaben und ein Pluszeichen an. Um die Schreibpufferung z. B. auf Laufwerk C: zu aktivieren, geben Sie folgendes ein:

smartdrv c+

Weitere Informationen über das Aktivieren der Schreibpufferung bei komprimierten Laufwerken finden Sie unter "SMARTDrive und komprimierte Laufwerke" weiter unten in diesem Hilfethema.

Einsetzen des Erweiterungsspeichers

Damit SMARTDRV.EXE Erweiterungsspeicher nutzen kann, müssen Sie zunächst HIMEM.SYS oder einen anderen Erweiterungsspeicher-Manager installieren, der der Lotus/Intel/Microsoft/AST-Erweiterungsspeicherspezifikation (eXtended Memory Specification, XMS) entspricht.

SMARTDrive in den hohen Speicherbereich laden

Ist der hohe Speicherbereich durch MS-DOS verfügbar, wird SMARTDrive automatisch in den hohen Speicher geladen. Für SMARTDRV.EXE ist es nicht erforderlich, den Befehl LOADHIGH einzusetzen.

SMARTDrive und komprimierte Laufwerke

SMARTDrive ist so voreingestellt, dass es für komprimierte Laufwerke keinen Cache einrichtet. Für das physische Laufwerk, auf dem sich die komprimierte Datentrgerdatei befindet, wird aber ein Cache einrichtet. SMARTDrive ist zwar in der Lage, auch für komprimierte Laufwerke mit Cache zu arbeiten, dies empfiehlt sich aber nicht, da Ihr System dadurch langsamer wird. Wenn SMARTDrive sowohl für ein komprimiertes Laufwerk als auch für das physische Laufwerk, auf dem sich die komprimierte Datenträgerdatei befindet, mit Cache arbeiteten würde, müssten die jeweiligen Informationen den von SMARTDrive verwalteten Platten-Cache zweimal durchlaufen.

SMARTDrive und CD-ROM Laufwerke

Wenn Sie bei CD-ROM-Laufwerken einen Cache verwenden möchten, laden Sie MSCDEX, bevor Sie SMARTDrive laden. Ist ein Cache für ein CD-ROM-Laufwerk nicht erwünscht, laden Sie SMARTDrive mit dem Parameter /U. (Beachten Sie, dass das MS-DOS-Setup-Programm den Befehl SMARTDRV am Anfang Ihrer Datei AUTOEXEC.BAT hinzufügt, vor allen anderen Befehlen.)

Durch Eingabe von SMARTDrive an der Eingabeaufforderung können Sie ermitteln, ob SMARTDrive einen Cache für Ihr CD-ROM-Laufwerk einrichtet oder nicht.

Beispiele

Um einen SMARTDrive-Platten-Cache einzurichten, der 256 KB (dies ist die Voreinstellung) groß ist, fügen Sie den folgenden Befehl in Ihre AUTOEXEC.BAT-Datei ein:

c:\dos\smartdrv

Beispiel: Ein typischer SMARTDrive-Befehl

Angenommen, Sie möchten einen Platten-Cache einrichten, der 2048 KB groß ist, und Sie möchten sicherstellen, daá andere Programme den Cache auf nicht weniger als 1024 KB verkleinern können. Um dies umzusetzen und anzugeben, dass sich SMARTDRV.EXE auf dem Laufwerk C: in dem Verzeichnis DOS befindet, müssen Sie die folgende Zeile in Ihre AUTOEXEC.BAT-Datei einfügen:

c:\dos\smartdrv 2048 1024

Beispiel: Cache für bestimmte Laufwerke aktivieren und deaktivieren

Angenommen, SMARTDrive wird schon auf Ihrem System ausgeführt, und Sie möchten die Schreibpufferung auf Laufwerk C: aktivieren. Geben Sie dann folgendes an der Eingabeaufforderung an:

smartdrv c+

Angenommen, Sie möchten SmartDrive konfigurieren, dass der Cache für Ihre Diskettenlaufwerke komplett deaktiviert und der Cache von Schreibvorgängen für das Interlnk-Laufwerk D: aktiviert ist. (Interlnk-Laufwerke werden, genauso wie Diskettenlaufwerke, bezüglich ihrer Schreibvorgänge nicht per Cache gepuffert, da die Möglichkeit besteht, dass der Zugriff auf ein solches Laufwerk unterbrochen wird, bevor alle im Cache befindlichen Informationen geschrieben sind.) Um diese Forderung zu erfüllen, müssten Sie den folgenden Befehl in Ihre AUTOEXEC.BAT-Datei einfügen:

c:\dos\smartdrv a- b- d+

Beispiel: Einsetzen der doppelten Pufferung

Angenommen, Sie müssen die SMARTDrive-Funktion Smartdrv.exe einsetzen, weil Sie EMM386 benutzen möchten, um Zugriff auf den hohen Speicherbereich (Upper Memory Area) zu erhalten. Um die doppelte Pufferung zu aktivieren, fügen Sie den folgenden Befehl in Ihre CONFIG.SYS-Datei ein:

device=c:\dos\smartdrv.exe /double_buffer

Um die Verarbeitungsgeschwindigkeit Ihres Computers zu erhöhen, könnten Sie den SMARTDrive-Platten-Cache auch installieren, indem Sie die folgende Zeile in Ihre AUTOEXEC.BAT-Datei eingeben:

c:\dos\smartdrv

Beispiel: Die im Cache befindlichen Informationen auf der Festplatte speichern

Bevor Sie den Reset-Knopf Ihres Computers drücken oder Ihren Computers ausschalten, empfiehlt es sich, SMARTDrive zu veranlassen, und die gesamten im Cache befindlichen Informationen auf die Festplatte zu schreiben. Dazu geben Sie an der Eingabeaufforderung folgenden Befehl ein:

smartdrv /c

Sie können diesen Befehl ignorieren, wenn Sie Ihren Computer durch Drücken die Tastenkombination STRG+ALT+ENTF neu starten: SMARTDrive empfängt STRG+ALT+ENTF und schreibt die gesamten Informationen automatisch auf die Festplatte. Erst dann wird dem System erlaubt, den Neustart vorzunehmen.

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